E60 – E99 Königsindische Verteidigung

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1. d4 Nf6 2. c4 g6
2…g6 ist das Kennzeichen der Königsindischen Verteidigung. Der Zug öffnet für den schwarzfeldrigen, schwarzen Läufer am Königsflügel, um von dort kontrollierend auf das Zentrum einzuwirken.
Mit 2…g6 bekennt sich Schwarz also zu einer hypermodernen Entwicklungsstrategie. Danach zeichnen sich bereits gewisse Themen ab. Die Erhaltung des schwarzfeldrigen Läufers wird für die Sicherheit von Schwarz nach der Rochade am Königsflügel von entscheidender Bedeutung sein. 2…g6 schwächt die dunklen Felder um den schwarzen König; Ohne den schwarzfeldrigen Läufer, der Felder wie f6 und h6 kontrolliert, können diese Schwächen fatal sein. Der g7-Läufer ist jedoch keine reine Verteidigungsfigur. Weiß muss sich darüber im Klaren sein, dass die Eröffnung des Zentrums durch Bauerntausch sehr wohl die Macht des Läufers entfesseln kann, indem ihm eine klare Diagonale zum weißen Damenflügel gegeben wird.
Abgesehen davon, will Schwarz natürlich auch das Zentrum mit e5 oder c5 angreifen.

2…g6 wird also mit ziemlicher Sicherheit entweder zu einer Königsindischen Verteidigung oder zu einer Grünfeld-Verteidigung führen.

In der Königsindischen Verteidigung rochiert Schwarz so schnell wie möglich am Königsflügel mit einer Fianchetto-Struktur, wodurch Weiß eine Bauernpräsenz im Zentrum haben kann. Schwarz wird dann sein Bestes tun, um mit seinen eigenen Bauern so viel wie möglich zurückzufordern, wobei er oft die verbleibende weiße Präsenz abschwächt. Der Spielplatz eines Strategen.

Im Grünfeld wartet Schwarz mit 2…g6 auf Nc3 von Weiß, wo er mit …d5 folgen wird. Das Spiel von Schwarz wird die dunkle Diagonale sein, normalerweise mit Hilfe des Zuges …c5, während der Vorteil von Weiß sein breites Zentrum sein wird, was exemplarisch für Hypermodernismus ist.

Wichtige königsindische Systeme sind: Klassisches System, Vierbauernangriff, Sämisch-Variante, Awerbach-System

Videos zu Königsindisch

E60 – E79 Königsindisch

E60 1. d4 Nf6 2. c4 g6
Indian, West Indian defence
E61 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 King’s Indian defence, 3.Nc3
E62 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 King’s Indian, fianchetto variation
E63 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 O-O 6. Bg2 Nc6 7. O-O a6 King’s Indian, fianchetto, Panno variation
E64 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 O-O 6. Bg2 c5 King’s Indian, Fianchetto, Yugoslav System
E65 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 O-O 6. Bg2 c5 7. O-O King’s Indian, Fianchetto, Yugoslav, 7.O-O
E66 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 O-O 6. Bg2 c5 7. O-O Nc6 8. d5 King’s Indian, Fianchetto, Yugoslav Panno
E67 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 O-O 6. Bg2 Nbd7 King’s Indian, Fianchetto with …Nd7
E68 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 O-O 6. Bg2 Nbd7 7. O-O e5 8. e4 King’s Indian, Fianchetto, Classical Variation, 8.e4
E69 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. Nf3 d6 5. g3 O-O 6. Bg2 Nbd7 7. O-O e5 8. e4 c6 9. h3 King’s Indian, Fianchetto, Classical Main Line
E70 1.d4 Nf6 2.c4 g6 3.Nc3 Bg7 4.e4 King’s Indian, 4.e4
E71 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. h3 King’s Indian, Makagonov system
E72 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. g3 King’s Indian, Normal Variation, Deferred Fianchetto
E73 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. Be2 King’s Indian, 5.Be2
E74 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. Be2 O-O 6. Bg5 c5 King’s Indian, Averbakh Variation, Benoni Defense
E75 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. Be2 O-O 6. Bg5 c5 7. d5 e6 King’s Indian, Averbakh Variation, Main Line
E76 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. f4 King’s Indian, Four Pawns Attack
E77 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. f4 O-O 6. Be2 King’s Indian, Four Pawns Attack, 6.Be2
E78 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. f4 O-O 6. Be2 c5 7. Nf3 King’s Indian, Four Pawns, Fluid Attack
E79 1. d4 Nf6 2. c4 g6 3. Nc3 Bg7 4. e4 d6 5. f4 O-O 6. Be2 c5 7. Nf3 cxd4 8. Nxd4 Nc6 9. Be3 King’s Indian, Four Pawns Attack, Exchange Variation

Aus Wikibooks:
„Königsindische Verteidigung
Mit 2…g6 bekennt sich Schwarz zu einer hypermodernen Entwicklungsstrategie. Er wird seinen dunkelfeldrigen Läufer mit …Lg7 fianchetto und versuchen, mit Figuren und rechtzeitigen Bauernbrüchen Druck auf das weiße Zentrum auszuüben. Nach 2…g6 sind bestimmte Themen bereits erkennbar. Die Erhaltung des Schwarzfeld-Läufers wird für die Sicherheit von Schwarz nach der Rochade am Königsflügel von entscheidender Bedeutung sein. 2…g6 schwächt die dunklen Felder um den schwarzen König; Ohne den dunkelfeldrigen Läufer, der Felder wie f6 und h6 kontrolliert, können diese Schwächen fatal sein. Der Läufer g7 ist jedoch keine reine Defensivfigur. Weiß muss sich bewusst sein, dass die Eröffnung des Zentrums durch Bauerntausch sehr wohl die Macht des Läufers entfesseln kann, indem er ihm eine klare Diagonale zum weißen Damenflügel gibt.
2…g6 wird mit ziemlicher Sicherheit entweder zu einer Königsindischen Verteidigung oder einer Grünfeld-Verteidigung führen.
In der Königsindischen Verteidigung rochiert Schwarz so schnell wie möglich mit einer Fianchetto-Struktur am Königsflügel, wodurch es Weiß ermöglicht, Bauernpräsenz im Zentrum zu haben. Schwarz wird dann sein Bestes tun, um so viel wie möglich mit seinen eigenen Bauern zurückzufordern, wobei er oft die verbleibende weiße Präsenz wegnimmt. Die Spielwiese eines Strategen.
Im Grünfeld nutzt Schwarz 2…g6, um auf Sc3 von Weiß zu warten, wo er mit …d5 folgen wird. Das Spiel von Schwarz wird die dunkle Diagonale sein, normalerweise mit Hilfe des Zuges …c5, während der Vorteil von Weiß sein breites Zentrum sein wird – am Beispiel des Hypermodernismus.“

Nakamura’s King’s Indian Defense

Nakamura’s King’s Indian Defense – Von GMSimon Williams

Bei der Königsindischen Verteidigung (kurz: Königsindisch) handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels. Sie zählt zu den Geschlossenen Spielen und geht aus der Indischen Verteidigung hervor.

Die Eröffnung beginnt, oft unter Zugumstellung, mit den Zügen

1. d2–d4 Sg8–f6
2. c2–c4 g7–g6
3. Sb1–c3 Lf8–g7
4. e2–e4 d7–d6
wobei wir schon im ersten Beispiel unten eine Abweichung haben, wie man unten sehen kann.

Nach dem 5. Zug hat Weiß schon das Zentrum massiv besetzt und ist bereit zur Rochade. Schwarz spielt e5 und der Bauer kann nicht genommen werden, sonst holt sich der Springer den Bauern einfach zurück und falls der Springer auch noch geschlagen wird, so bekommt Schwarz den gegnerischen Springer -also ein Schlagabtausch, der nichts bringt.
In der Hauptlinie wird Weiß also rochieren und Schwarz bringt den zweiten Springer.
Nach d5 muss sich der schwarze Springer zurück ziehen und Schwarz hat jetzt die so wichtige Bauernstruktur für diese Eröffnung bzw. Verteidigung. Jetzt (8.) erfolgen beiderseits Züge mit den Springern, um den jeweiligen Bauern Platz zu machen. Jetzt greift Weiß auf der Damenseite und Schwarz auf der Königsseite an. Nach f3 hat Weiß eine gute Bauernkette, aber Schwarz droht mit g4 g5.
Jetzt wird es richtig spannend, wobei der Zug Turm auf f7 wichtig ist, damit der Läufer seinen Platz einnehmen kann. Nach den Bauernzügen ist der Plan von Schwarz mit der Dame auf das H-file zu kommen und dabei den Läufer als eventuelles Opfer auf c8 bereit halten. Weiß geht auf H1 mit dem König, um den Läufer zurücknehmen zu können und jetzt erst kommt der Läufer von Schwarz auf f8, obwohl Springer H7 ebenfalls sehr gut wäre und der Weg für die Dame frei wäre. Aber jetzt kommen noch mehr geniale Möglichkeiten, die hier aber nicht genützt werden, sondern es werden unglaubliche Angriffe gezeigt, wie z.B. g4 g3 von Schwarz und obwohl Weiß eine zweite Dame bekommen kann, würde Weiß von einem Bauer Schachmatt gesetzt.
Wenn nach 23.dxc Weiß eine zweite Damen macht ist Weiß Schachmatt. Daher wird der Springer geschlagen, aber Schwarz gibt trotzdem Schach mit dem Bauern, um die Linie für den Turm zu öffnen. Nach dem Schach vom Turm muss sich der König wieder in die Ecke zurück ziehen. Und obwohl weiß knapp vor einer zweiten Dame ist, kommt Schwarz mit dem Läufer und droht schon wieder mit einem Schachmatt. Der weiße Läufer muss auf f1 und Schwarz zieht die Dame ohne Deckung auf d3. Aber Weiß kann sie trotzdem nicht schlagen, sonst ist es Schachmatt. Weiß greift die Dame mit dem Springer auf e6 an, aber Schwarz ignoriert die Bedrohung wieder, schläft den Läufer und droht wieder mit Schachmatt. Jetzt nimmt die weiße Dame den Läufer und die schwarze den Springer. Dann macht sich Weiß doch noch die Dame ist aber eine Leichtfigur hinten und gibt auf.

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