Eröffnungen

Foto Helmut Hirner

Das Schachspiel kann in drei Phasen eingeteilt werden: Eröffnungen, Mittelspiel und Endspiel
Viele Eröffnungen entstehen schon in den ersten Zügen und verzweigen sich dann weiter in Eröffnungsvarianten, wobei die Eröffnungen ineinander übergehen können und die Varianten durch Zugumstellungen miteinander verknüpft sind. Generell werden Eröffnungen in vier verschiedene Systeme eingeteilt, die nach den typischerweise entstehenden Bauernstrukturen, oder nach einem berühmten Spieler benannt sind:

  • Offene Spiele, die mit 1. e2–e4 e7–e5 beginnen – Tendenz, zu frühen Linienöffnungen.
  • Halboffene Spiele beginnen mit 1. e2–e4, Schwarz antwortet aber nicht e7–e5 .
  • In Geschlossenen Spielen wird nicht 1. e2–e4 gespielt, sondern meist 1. d2–d4 , 1. Sg1–f3 oder 1. c2–c4 – frühe Linienöffnungen ist selten.
  • Als unregelmäßig gelten alle übrigen Eröffnungen, die sich nicht in die drei Kategorien einordnen lassen – sind eher selten.

Meine aktuellen Eröffnungen findet man auf Studie für Weiß und Schwarz bzw. auf mein Repertoire.

Offene Spiele

Name

C20–C99: Offene Spiele, Anfangszüge 1. e4 e5

ECO

Königsspringerspiel 1. e4 e5 2. Sf3 … C40-C99
Offene Spiele 1. e2–e4 e7–e5 C20–C29
Königsgambit 1. e2–e4 e7–e5 2. f2–f4 C30–C39

Halboffene Spiele

Name

Halboffene Spiele, Anfangszüge 1. e4 … nicht e5

ECO

Französisch 1. e2–e4 e7–e6 (2. d2–d4 d7–d5) C00–C19
Caro-Kann 1. e2–e4 c7–c6 (2. d2–d4 d7–d5) B10–B19
Sizilianisch 1. e2–e4 c7–c5 B20–B99
Pirc-Ufimzew-Verteidigung (Jugoslawisch) 1. e2–e4 d7–d6 B07–B09
Aljechin-Verteidigung 1. e2–e4 Sg8–f6 B02–B05
Skandinavisch 1. e2–e4 d7–d5 B01

Geschlossene Spiele

Name

Geschlossene Spiele, Anfangszüge nicht 1. e4 …

ECO

Damengambit 1. d2–d4 d7–d5 2. c2–c4 … D06–D69
Indische Verteidigung 1. d4 Sgf6 2. c4 … A45–A79, D70–D99, E00–E99
Königsindischer Angriff 1. Sf3 d5 2. g3 c5 A08
Holländisch 1. d2–d4 f7–f5 A80–A99
Englische Eröffnung 1. c2–c4 (1. … e7–e5 oder Sg8–f6 oder c7–c5) A10–A39

Unregelmäßige Eröffnungen

Sind eigentlich auch geschlossene Spiele. Ursprünglich wurden damit namentlich nicht erfasste und theoretisch nicht aufgearbeitete Eröffnungen bezeichnet. Mit zunehmender Entwicklung der Eröffnungstheorie erlebt der Begriff eine entsprechende Einengung.
Wären z.B. die Orang-Utan-Eröffnung (Polnisch) 1. b2–b4 A00, die Larsen-Eröffnung 1. b2–b3 A01 und die Bird-Eröffnung 1. f2–f4 A02–A03. Hier geht es weiter zu A00 und A01 Unregelmäßige Eröffnungen.

Eröffnungsüberblick auf chess.com , siehe auch Eröffnungen auf Wikipedia.
Es gibt auch eine systematische Katalogisierung aller Eröffnungsvarianten, den ECO-Schlüssel.

Eröffnungen nach ECO-Schlüssel:

A 1.d4 Sf6 2…; 1.d4 …; 1.c4; 1.x

B 1.e4 c5; 1.e4 c6; 1.e4 d6; 1.e4 x

C 1.e4 e5; 1.e4 e6

D 1.d4 d5; 1.d4 Sf6 2.c4 g6 mit 3…d5

E 1.d4 Sf6 2.c4 e6; 1.d4 Sf6 2.c4 g6

Siehe dazu auch List of chess openings

Interessant finde ich, dass in der Göttinger Handschrift (etwa 1505 in Latein) bereits 12 Eröffnungen gab, die man heute, zwar unter anderen Name, aber immer noch findet (aus Wikipedia):

Die 12 Partieanfänge der Göttinger Handschrift

  1. Damianos Verteidigung (1. e4 e5 2. Sf3 f6)
  2. Philidor-Verteidigung (1. e4 e5 2. Sf3 d6), Beispiel vorteilhaft für Weiß
  3. Italienische Partie, Giuoco Piano (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lc4 Lc5)
  4. Russische Verteidigung (1. e4 e5 2. Sf3 Sf6)
  5. Läuferspiel (1. e4 e5 2. Lc4 c6)
  6. Spanische Partie, Klassische Verteidigung (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Lc5)
  7. Ponziani-Eröffnung (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. c3)
  8. Philidor-Verteidigung (1. e4 e5 2. Sf3 d6), Beispiel vorteilhaft für Schwarz
  9. Angenommenes Damengambit (1. d4 d5 2. c4 dxc4)
  10. Londoner System (1. d4 d5 2. Lf4 Lf5)
  11. Bird-Eröffnung (1. f4)
  12. Englische Eröffnung (1. c4)

Eröffnungs-Leitfaden

  1. Das Zentrum mit Bauern besetzen
  2. Entwicklung der Leichtfiguren und Druck auf das Zentrum ausüben
  3. Mittels Rochade den König in Sicherheit bringen
  4. In der Eröffnung nicht mehrmals mit der gleichen Figur ziehen
  5. Entwickle die Dame nicht zu früh
  6. Achte auf gegnerische Drohungen

Manche Autoren sprechen auch von den goldenen Regeln, aber es sind natürlich keine Regeln im engeren Sinn und wer glaubt, sich stur an dieses Schema halten zu können, wird schnell eines besseren belehrt werden, denn so gut die Grundsätze auch sein mögen, ein besetztes Zentrum nützt nichts, wenn man Schachmatt ist.

Mittelspiel

Strategie im Mittelspiel laut Wikipedia:

Bei der Stellungsbewertung kommen verschiedene Faktoren in Betracht:

  • Material: Meistens ist der Spieler im Vorteil, der über mehr Material verfügt (siehe Tauschwert).
  • Initiative: Welcher der beiden Spieler ist in der Lage, Drohungen aufzubauen? Wer muss stattdessen gegnerische Drohungen abwehren?
  • Raum: Wer beherrscht das Zentrum? Wo sind starke und schwache Felder?
  • Bauernstruktur: Gibt es Bauernschwächen auf einer Seite? Gibt es Freibauern? Wie beeinflussen die Bauern die Beweglichkeit der Figuren? …
  • Königssicherheit

Taktik im Mittelspiel

Im Mittelspiel kommt der Taktik vielleicht noch eine größere Bedeutung zu als in der Eröffnung oder im Endspiel: In der Eröffnung bedeutet die Auswahl eines Zuges oft nur die Entscheidung zwischen mehreren bekannten Varianten. Im Endspiel hingegen gibt es aufgrund der reduzierten Figurenzahl weniger taktische Möglichkeiten. Aber der Taktik ist eine eigene Seite gewidmet: Taktik

Endspiel

Auch für das Endspiel findet man Artikel und Beispiele unter Taktik.
Endspiel auf Wikipedia
Schachmatt Schemas
Boden-Matt